Spiegelaffären



Ich habe mein Herz aufgeräumt,
darin fand ich Dinge,

die ich schon fast vergessen hatte,
viele Verletzungen,
einige Schwächen,
schlechte Zeiten,
Mutlosigkeit,
Vertrauensbrüche,
Einsamkeit, Tränen, Leid,
Hoffnungslosigkeit,
Mutlosigkeit, von geliebten Menschen,
keine Antwort auf das "WARUM"
und noch so einiges mehr.

Erst wollte ich all diese Dinge entsorgen,
aber dann beschloss ich,
diese Dinge aufzubewahren,
um in schweren Zeiten,
mich an all das zu erinnern,
dass ich nie an ihnen zerbrochen,
sondern stärker geworden bin.

Quelle: Morgengabe im Hotel Vierjahrszeiten



Fragen

  

  • Wer bin ich ? Und wenn ja, wieviele?

  • Leben wir los?! Mein Verhältnis zu meinen Mitmenschen

  • Genau meine Welt! Unser Umgang mit unserer Schöpfung

  • Suchst Du noch oder "glaubst" Du schon? Glaube - Zweifel  - Fragen - Erwartungen: Heute!

  • In guten Händen?!  Institution Kirche: Bei uns können Sie immer in  der ersten Reihe sitzen!! Gemeinschaft+ Gemeindeleben




Der Schatz im Acker

 

Der verlorene Sohn
Lukas 15, 11-32


Eine Geschichte zwischen drei Männern, der erste. Der Sohn Ich gestehe, er ist mir mehr unsympathisch. Er setzt durch, was viele Söhne wollen: Hinaus aus der Enge der Herkunft, Vater (und Mutter) verlassen, eine andere Welt suchen als die immer schon vorgefundene, im "fernen Land" eine andere Lebenssprache lernen als die immer schon gekonnte.
Nicht unsympathisch ist mir sein Hang zur Verschwendung, sein Prassen. Jedenfalls ist dies mir sympathischer als alles Geizen, Sammeln, Zurückhalten und Horten. Der Verschwender ist mir sympathischer als die Investoren, die Geldvermehrer und alle, die unfähig sind, etwas zu vergeuden.
Meine größte Sympathie hat er, wo er sich seine Niederlage eingesteht. Er beruft sich auf nichts mehr, er beschönigt nichts mehr, er hat nichts mehr als seinen Bettelstab, Er weiß, dass er den Namen Sohn verspielt hat: «Ich bin nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße." Eines hat er noch: die dreiste Erwartung, dass der Vater ihn nicht ins Nichts schickt. Die Rechte hat er verspielt, aber Tagelöhner, rechtloser Abhängiger könnte er noch sein.

Der Vater: Er hat lange Ausschau gehalten, dann sieht er den Verlorenen von ferne. Ein komisches Bild: Er läuft ihm entgegen. Ein alter Orientale läuft nicht, er geht gemessen, er wartet, bis der andere kommt, und zeigt so schon seine Überlegenheit. Aber dieser Vater vergisst, was Sitte ist, er läuft ihm entgegen. Er küsst den Sohn, ehe dieser den Mund zu seiner wohl vorbereiteten Beichte aufmachen kann. Und dann all diese Überflüssigkeiten: Ein Ring muss her, ein Mastkalb muss geschlachtet werden, es muss getanzt und gesungen werden, Die Schönheit dieser Geschichte liegt in diesen Überflüssigkeiten. Ein Hirsebrei fürden Verhungerten wäre schon etwas gewesen. Ein kleines "Siehst du, was dabei herauskommt" wäre schon zu erwarten gewesen und hätte dem Halunken nicht geschadet Stattdessen das Kalb, der Ring und das große Fest. Der Verlorene wird nicht gedemütigt, nicht einmal durch Vergebung. Die Bußfertigkeit des Sohnes ertrinkt in der Freude des Vaters.  Sollte der Sohn aber ein guter Protestant sein, dann besteht er auf seiner Sündigkeit und wird beim Fest nur kärglich essen, schon gar nicht trinken, jedenfalls keinen Wein.

Der Bruder: Er hat recht mit seiner Klage! So lange treue Kärrnerarbeit und nicht einmal ein Böcklein für ein bescheidenes Fest mit den Freunden. Er hat recht, aber mehr als recht hat er nicht, der arme Kerl!


Fulbert Steffensky