Starke Frauen der Bibel

 

 

Mein Name ist Judit

 

Einige von euch kennen mich vielleicht. Denn ich gehöre zu den bekanntesten Frauengestalten der Bibel. Ein ganzes Buch des Alten Testaments trägt meinen Namen.

 

Es war ein Mord, der mich berühmt gemacht hat. Ein heimtückischer Mord. Und ich habe ihn begangen. Erst habe ich mir mit einer List das Vertrauen meines Opfers erschlichen. Dann habe ich ihm mit meiner Schönheit die Sinne verwirrt und ihn betrunken gemacht. Danach schlug ich ihm mit seinem eigenen Schwert den Kopf ab, während er schlief. Und schließlich steckte ich den abgeschlagenen Kopf in einen Sack und nahm ihn mit, als ich vom Tatort floh.

 

Das klingt abscheulich, findet ihr? Dann solltet ihr bedenken, in welcher Situation ich war. Dieser Mann, den ich mit meinen eigenen Händen tötete, war ein grausamer Feldherr. Er wollte mein Volk vernichten! Deshalb war der Mord an diesem Tyrannen absolut gerechtfertigt. Und nicht nur das: Er war noch viel mehr, nämlich ein großartiger Beweis für die Allmacht Gottes.


So jedenfalls urteilten meine Zeitgenossen über meine Tat. Für sie war ich keine Mörderin. Ich war die Retterin Israels! Solange ich lebte ? und sogar noch lange nach meinem Tod ? wagte es niemand mehr, mein Volk zu bedrohen.

 

Das ist meine Geschichte. Die Geschichte von Judit, einer Witwe aus Betulia. Wer sie in der Bibel nachliest, stellt fest, dass es mich gar nicht gegeben haben kann. Die beschriebenen Ereignisse sind entweder nie oder ganz anders passiert, und die zeitlichen Abläufe passen überhaupt nicht zusammen.

 

Aber darum geht es auch gar nicht. Ich bin keine historische Figur. Ich bin eine Frau mit einer wichtigen Aufgabe. Ich gebe Zeugnis davon, dass das auserwählte Volk auch die schwerste Prüfung bestehen und aus der aussichtslosesten Notlage errettet werden kann, solange es auf die Allmacht Gottes vertraut. Denn den Menschen, für die meine Geschichte aufgeschrieben worden ist, war eines völlig klar: Wenn ausgerechnet eine Frau in der Lage war, das Volk Israel zu retten, dann konnte sie natürlich gar nichts anderes als das Instrument göttlichen Wirkens sein.

 

Martha

 

Ja, Ja ? jetzt kommt es wieder. Ich kann das nicht mehr hören.

 

?Maria hat das richtige gewählt und Martha ist so ein dummes Hausmütterchen, deren Lebensglück darin besteht rumzuputzen.!?

 

Ich kann so etwas nicht mehr hören.

 

Erstens ist putzen und kochen etwas sehr wichtiges. Und wehe es gibt nichts zu essen, vor allem wenn auch noch Gäste da sind.

 

Zweitens ist dies mein Haus, d.h. ich habe Verantwortung für das Wohl meiner ganzen Familie. Ich sorge für das Einkommen, die Ernährung, die Bildung und und und

 

Da gab es mal einen Interpreten, der es richtig gesehen hat: Meine Schwester sollte lernen: Wann die richtige Zeit für die Ruhe und Einkehr bei Gott ist und wann es Zeit ist aktiv zu werden.

 

Manchmal beschleicht mich der Verdacht das ihr Männer die Frauen lieber ruhig haben wollt. Dabei kommt doch aus der Kontemplation die Kraft zu Aktion und Widerstand.

 

Und noch was: Wieso wird eigentlich immer vergessen, dass ich Jesus als den Messias erkannt und bekannt habe. Neben mir gibt es da nur noch diesen wankelmütigen Petrus. Müsste es da nicht viel besser Martha- und Petrusamt heißen?