Auf dem Weg ins Innere - das Labyrinth

 

Liebe Gottesdienstbesucherinen und -besucher,

wir begrüßen Sie zum heutigen Gottesdienst und zu einer ganz besonderen Erfahrung. Sie sehen, zwei Labyrinthe vor sich ausgebreitet, zu denen wir Sie einladen diese zu erspüren, in dem Sie diese begehen.

 

Das Labyrinth ist ein uraltes, von der Kirche christlich interpretiertes Symbol, welches seit über 4500 Jahren in der Geschichte der Menschheit vorkommt und in fast allen Kulturen der Welt beheimatet ist.

Es ist eine geometrische Figur mit runder oder rechteckiger Begrenzung nach aussen, in der zahlreiche Gänge so angeordnet  sind, dass auf kleinstmöglichem Raum ein größtmöglicher Weg untergebracht ist. Beschreitet man diesen Weg, gelangt man zwangsläufig in die Mitte, dem Ende des Weges. Man kann sich aber  nicht verirren, denn ein Labyrinth ist kein Irrgarten.

Es ist ein Zeichen, ein Symbol,  in einer verborgenen, undeutlichen Sprache, die aber trotzdem jeder kennt. Ein Geheimnis - aber dennoch kann man es deuten und muss es erfahren.

Jeder Mensch trägt einen reichen Schatz an Erfahrung, Wissen und Weisheit in sich. Oft läuft aber das Tagewerk so rasch und lückenlos, über einen hinweg, dass man selten dazu kommt, in sich hinein zuhören und diesen Erfahrungsschatz zu befragen und zu nutzen.  Jede Form der Meditation ist zunächst eine Einkehr zu sich selbst. Das Labyrinth ist ein einfaches und doch wirkungsvolles Hilfsmittel zu  Formen des Nachdenkens und der Meditation zu gelangen.

Beim meditativen Gehen geht es um die Konzentration nach innen. Jeder geht einzeln und kann somit sein eigenes Tempo finden

Der Weg führt in unregelmäßiger Abwechslung von der Mitte weg und zur Mitte hin.

Zum Wesen des Labyrinths gehört es, dass im Labyrinth ein Sinnbild, eine Botschaft versteckt ist, die sich je nach Zusammenhang deuten lässt.

Ausgehend davon, dass Begreifen immer etwas mit Spüren zu tun hat wird mit dem Labyrinth eine Erfahrungssymbol gewählt, das mit den Fingern abgefahren oder den Füßen abgegangen werden kann. Am stärksten werden diese Grunderfahrungen beim Gehen spürbar.

In einen unübersichtlichen Weg eintreten, sich wenden, an den Rand geraten, unsicher werden, weitergehen, in der Mitte ankommen, umkehren wieder hinausgehen-meist ganz unbewusst werden hier grundlegende Lebenserfahrungen gespürt. Füße, Körper und Sinne gehen einen Weg, der nicht zuerst verstanden werden muss, um erfahrbar zu sein. Diese Erfahrungen haben oft eine Qualität, die sich einprägen kann. Es geht in ?Fleisch und Blut? über.

Somit laden wir Sie heute ein, die Schuhe auszuziehen und sich auf den Weg zu machen. Hören Sie die Musik und erspüren Sie das Labyrinth.

 

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