Das Blaue vom Himmel

 

Wir begrüßen Sie und Euch zu den ersten U-30 Gottesdiensten in der Kunstkirche Christ-König zum Kulturhauptstadtjahr 2010.

Wer vorher hier gewesen ist wird festgestellt haben, dass der kirchliche Raum sich enorm  gewandelt hat.

 

Schon der Eingangsbereich, von Kunststudenten ganz bunt und fröhlich gestaltet, hat auch Sie bestimmt überrascht.

 

Im Innenraum haben wir die Anordnung der Bänke verändert. Dieses ermöglicht

sowohl das Betrachten der Installation auf der einen sowie der Projektion auf der anderen Seite. Darüber hinaus werden wir den Gottesdienst ganz anders erleben indem wir uns als Gemeinde gegenüberstehen und uns gegenseitig anschauen.

Auch der Altar mittig stehend wird uns herausfordern. Eventuell empfindet man einiges zunächst als befremdlich.

 

Der riesige Altar und die gewaltige Dornenkrone sind verdeckt durch das immense, beeindruckende Kreuz von Inge Brunes Installation ? Himmelsblau ?. Einzelne blaue Plexiglas Buchstaben hängen auf verschiedenen Ebenen davor und werden sanft von der Luftzirkulation bewegt. Angestrahlt, werfen sie ihre Schatten und Projizieren sich auf das weiße Kreuz und auf die Wände.

 

Dazu harmonierend steht auf der anderen Seite die Projektion von Benjamin Fleig. Da sehen wir beschleunigt vorbeiziehende Wolkenbilder mit Unterbrechungen in gewissen Abständen. Wir laden Sie ein die vielen Eindrücke auf sich wirken zu lassen und sich nach dem Gottesdienst mit uns bei der Begegnung auszutauschen.

 

Vom Titel der Installation ausgehend ? Himmelsblau ? haben wir uns für unseren

Gottesdienst heute Abend Gedanken gemacht über ? das Blaue vom Himmel?.

Fragmente zum Thema

 

Blau ist die häufigste Lieblingsfarbe der Europäer, und zwar sowohl bei Frauen als auch bei Männern.

 

Die teuerste Malerfarbe aller Zeiten ist ultramarinblau. Nur die kostbarsten Kunstwerke wurden im Mittelalter damit gemalt.

 

Wer ins Blaue hinein fährt, ist nicht unbedingt ohne Plan und Ziel. Sondern vielleicht nur bereit für neue Begegnungen und Erfahrungen.

 

Innerhalb des Farbspektrums ist blau die Farbe, die als kälteste empfunden wird.

 

Im Christentum ist blau die Marienfarbe. Auf Gemälden trägt Maria oft einen blauen Mantel.

 

Blau ist die Farbe der Treue. Blaue Blumen tragen Namen wie Vergissmeinnicht und Männertreu.

 

In der Dichtung der Romantik war die blaue Blume eine Metapher für die Erfüllung der Sehnsüchte.

 

Die Zeit der Dämmerung, zwischen Sonnenuntergang und Dunkelheit, ist die blaue Stunde. Sie weckt besonders romantische Gefühle.

 

Zu allen Zeiten liebten Künstler, Dichter und Philosophen die Farbe blau. Picasso nannte sie ?die Farbe aller Farben?.

 

Warum blau ?

 

WIE BETRUNKENE BLAU MACHTEN

Der wichtigste Farbstoff frühere Jahrhunderte war Indigo. Das Besondere am
Indigoblau ist, dass er aus verschiedenen Pflanzen gewonnen wird und somit
zu Purpur und Safran extrem billig ist. In Europa wurde die Farbe aus Waid
gewonnen. Die Färberei war im Mittelalter eine Geheimwissenschaft und in den
Rezepten ist vermerkt, dass die Farbe besonders gut wird mit dem Urin von
Männern, die viel Alkohol getrunken haben. Die Färber arbeiteten im Freien,
bei schönem Wetter, und es gab reichlich zu trinken. Wenn Färber am hellen
Tag betrunken in der Sonne lagen, dann wusste jeder: Die machen Blau. Und wer Blau gemacht hatte, der war blau!
Blaue  Kleidung war billig. Und deshalb wurde Blau keine Farbe des
kirchlichen Lebens. Als 1570 Papst Pius V. die liturgischen Farben
festlegte, verbot er Blau als kirchliche Farbe. Für die Kleidung der Geistlichen war das Waidblau zu profan.

DAS WEIBLICHE BLAU MARIAS

Maria ist die am häufigsten gemalte Gestalt in der christlichen Kunst. Die
am weitesten verbreitete Darstellung ist die Schutzmantelmadonna. Maria hält
ihren blauen Mantel, der so weit ist wie der Himmel, schützend über die
Gläubigen. Zum blauen Mantel trägt Maria meist ein rotes Kleid. Die
Farbkombination Blau-Rot ist die Umsetzung des violetten Herrscherpurpurs in
den Farben der Maler. Im leuchtensten Ultramarinblau erscheint Maria als
Mondsichelmadonna, als Himmelsgöttin, wie der Mond ist auch die Farbe Blau
ein Attribut des Weiblichen. "CELESTE", deutsch: Die Himmelblaue, ist ein
traditioneller Mädchenname. Nach alter Tradition symbolisiert Blau das
weibliche Prinzip, Rot das männliche. Wenn Maria mit dem erwachsenen Jesus
dargestellt ist, tragen Mutter und Sohn oft blau-rote Kleidung.

Dies nun als Hintergrund zur symbolischen Wirkung von Blau.

.....und die Fotos zum anklicken!